Sehschule: Augenärztliche Vorsorge für Kinder
Die Sehschule beim Augenarzt: Für viele Kinder ist die augenärztliche Vorsorgeuntersuchung wie ein spannendes neues Spiel. Andere Kinder hingegen reagieren scheu – oder sogar ängstlich. Dr. Melanie Jäger und das Team unserer Kindersprechstunde nehmen jedes Kind mit seinen individuellen Reaktionen ernst. Und selbstverständlich nehmen wir uns in der Sehschule Zeit für die Fragen der Eltern.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff Sehschule?
Die medizinisch korrekten Begriffe „Orthoptik“ und „Neuroophthalmologie“ werden üblicherweise unter dem Begriff „Sehschule“ zusammengefasst – auch wenn dieser etwas irreführend ist. Denn die Sehschule ist keine besondere „Schulung“, sondern eine spezielle Kindersprechstunde beim Augenarzt. In der Sehschule geht es um das Zusammenspiel der Augen und die Verarbeitung der Seheindrücke. Diese Themen sind besonders bei Kindern sehr wichtig, weil sich das Sehen vor allem in den ersten sechs Lebensjahren entwickelt.
Sprechzeiten für die Sehschule
Sehschule und Kindersprechstunde erfordern geschultes Personal. Zudem ist die Nachfrage sehr groß. Wir bitten Sie daher dringend, für die Sehschule und andere augenärztliche Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen online oder telefonisch unter 069 590609 einen Termin zu vereinbaren. So tragen Sie dazu bei, unnötige Wartezeiten für Sie und Ihre Kinder zu vermeiden.
Warum ist augenärztliche Vorsorge schon bei Kindern wichtig?
Augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen bei kleinen Kindern sind wichtig, weil Kinder nicht selbst feststellen können, ob sie schlecht sehen. Auch für Eltern ist es schwierig, z.B. eine einseitige Schwachsichtigkeit bei Ihrem Kind zu bemerken, weil die Kinder mit beiden Augen eine normale Sehschärfe erreichen. Das gilt auch für eine häufige Ursache der einseitigen Schwachsichtigkeit, das Minischielen. Mikrostrabismus ist für Laien oft nicht sichtbar.
Je früher eine Schwachsichtigkeit aber erkannt wird, desto effektiver kann sie behandelt werden. Werden Sehschwächen hingegen nicht früh genug erkannt, ist die Besserung der Sehschärfe später mitunter nicht mehr möglich.
Wann ist eine Vorsorge-Untersuchung empfehlenswert?
Die Untersuchung zur Früherkennung von Schielen und Fehlsichtigkeiten empfehlen wir:
- mit 31-42 Monaten bei allen Kindern.
- mit 6 Monaten bei erhöhtem Risiko (Vorerkrankungen in der Familie).
Benötigen auch Jugendliche eine augenärztliche Vorsoge?
Auch Jugendliche profitieren von einer augenärztlichen Vorsorge-Untersuchung. Beispielsweise bleiben Farbsehschwächen bei Jugendlichen ohne augenärztliche Untersuchung häufig unbemerkt. Ebenso können unbemerkte Erkrankungen wie das Minischielen die Sehschärfe und das räumliche Sehen beeinträchtigen. Das kann später im Leben Konsequenzen haben. Das ist etwa der Fall, wenn Jugendliche sich für einen beruflichen Weg entscheiden, dann aber im Auswahlverfahren an einer bisher unbemerkten – und in der Gegenwart nicht mehr ursächlich behandelbaren - Sehschwäche scheitern. Mit einer augenärztlichen Vorsorgeuntersuchung lassen sich hingegen früh die richtigen Weichen zu stellen.
Vor dem ersten Besuch in der Sehschule
Schon vor dem Besuch in der Sehschule unserer Praxis können Sie zum guten Gelingen der Untersuchung beitragen:
- Wählen Sie für den Termin eine Tageszeit, in der Ihr Kind normalerweise wach und munter ist. Erfahrungsgemäß ist das der Vormittag. Aber wenn Sie einen kleinen Morgenmuffel zu Hause haben, dann kommen Sie gerne am Nachmi
ttag zu uns. - Vermeiden Sie im Vorfeld Äußerungen wie „Das tut bestimmt nicht weh.“ Ihr Kind befürchtet ansonsten, es könnte weh tun und bekommt Angst. Auch vermeintlich beruhigende Sätze wie „Du brauchst keine Angst zu haben.“ lösen eher Angst aus, als dass sie Ihr Kind beruhigen.
- Gehen Sie mit dem Augenarztbesuch unaufgeregt um. Ansonsten liest Ihr Kind zwischen den Zeilen, dass es wohl doch einen Grund gibt, aufgeregt zu sein.
Wie läuft eine Sehschuluntersuchung bei Kindern ab?
In der Sehschule der Augenarztpraxis Nordend betreuen Sie Orthoptistin Janka Schäfer und Kinderaugenärztin Dr. Melanie Jäger. Als Spezialistinnen nutzen sie in der Kindersprechstunde kindgerechte und spielerische Methoden, um Babys und Kinder zu untersuchen.
Schon bei Babys können Fehlsichtigkeiten oder auch Schielstellungen erkannt werden. Hierfür benötigt man spezielle Lichter und Lupen. Mit einfachen Vorhalte-Methoden kann das räumliche Sehen nachgewiesen werden. Ungefähr ab dem dritten Lebensjahr sind verschiedene Sehtests möglich, bei denen Ihr Kind Zeichen erkennen und benennen kann – ähnlich wie bei uns Erwachsenen. Das Farbensehen testen wir mit Kinderbildern.
Beim ersten Besuch in der Sehschule beschränken wir uns in der Regel auf eine reine Untersuchung. Denn wir wollen, dass Ihr Kind die Praxis mit einem guten Gefühl verlässt und gerne wiederkommt. Sollte eine Tropfuntersuchung notwendig sein, vereinbaren wir dafür meistens einen neuen Termin.
Wann ist eine Sehschuluntersuchung sinnvoll?
Eine Sehschuluntersuchung ist für alle Kinder mit 2,5 bis Jahren sinnvoll, um möglichst schnell auf mögliche Schwach- oder Fehlsichtigkeiten reagieren zu können.
Wenn in der Familie Schielerkrankungen bekannt oder die Eltern Brillenträger sind, sollten Kinder bereits ab dem 1. Geburtstag regelmäßig zur Sehschule und zu kinderaugenärztlichen Untersuchungen kommen.
Außerdem sollten Sie Ihr Kind bei folgenden Problemen oder Symptomen beim Augenarzt vorstellen:
- Verdacht auf Sehschwäche
- Verdacht auf Schielen
- Vorhandensein von Doppelbildern
- Kopfschiefhaltung
- Augenzittern
- Stirnbetonte Kopfschmerzen
- Leseprobleme / Verdacht auf Legasthenie
- Gangunsicherheit
- Nachtblindheit
Termine für die Sehschule
Ob Sehschule, Kinderbrille, Okklusionstherapie oder andere Fragen: Die Ärztinnen und das Team der Augenarztpraxis Nordend sind gerne für Sie da. Kommen Sie einfach beim nächsten Praxisbesuch auf uns zu. Oder vereinbaren Sie einen Beratungs- oder Untersuchungstermin: Tel 069 590609.